Im Dezember
15.12.2021
Ausstellungseröffnung DREI: jüdische Künstlerinnen aus Frankfurt
Unter Mithilfe unseres ZONTA Club Frankfurt II Rhein-Main konnte diese Ausstellung im Rahmen des Festjahres „1700 jüdisches Leben in Deutschland“ endlich stattfinden.
Zur Realisierung hat unser als gemeinnützig eingetragener Verein der Freunde des Zonta Club Frankfurt II Rhein-Main die Trägerschaft des Projekts übernommen. Zu unseren Aufgaben als Träger gehört auch die Abwicklung aller finanzieller Transaktionen und die Beachtung aller Vorgaben des Vereins „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.
Das forderte von unseren Zontians ein großes Maß an Engagement, allen voran der Vorsitzenden des Vereins Kathrin Dassel, sowie dem Projektteam „Mischpoke“ Gisela von Krosigk, Nina Horbach und Brigitte Maurer.
Anna Nero, ihre Mutter Julia Ovrutschski und Großmutter Tatjana Ovrutschski sind in Russland geborene Jüdinnen. 1995 kamen sie als Kontingentflüchtlinge aus Russland nach Frankfurt.
Großmutter, Mutter und (Enkel)Tochter: Drei Generationen jüdischer Frauen, die ihr Leben der Kunst gewidmet haben. Drei künstlerische Positionen, die sehr unterschiedlich sind und doch Gemeinsamkeiten aufweisen. Drei Generationen geprägt von Migration, Antisemitismus, Erfolgen und Rückschlägen, Anpassung, Veränderung, Assimilation und Ausgrenzung, Sexismus und Resilienz - das macht diese Ausstellung so einzigartig.
Unsere Präsidentin Renate von Köller erläuterte in ihrer Ansprache, dass unser Club Anna Nero und ihre Mutter Julia Ovrutschki bereits im Rahmen unserer „Zonta Art Contemporary (ZAC)“ Reihe bei einer Atelierführung kennen- und schätzen gelernt hatte.
Die in Moskau klassisch realistisch ausgebildete Großmutter Tatjana, die leider kurz vor der Eröffnung der Schau im Alter von 86 Jahren gestorben ist, war in Russland eine erfolgreiche Künstlerin. Ihre Welt ist bühnenhaft und wird von Puppen, Marionetten und Statisten bevölkert. Es geht um das Theater des Lebens. Es spricht Wahrheiten aus, die im realen Leben nicht gerne gesagt und gehört werden. Immer wieder begegnet man Gewalt und Unterdrückung, Hinterlist und Scharade. Bei aller Ernsthaftigkeit und Gewalt spürt man trotzdem eine gute Prise Ironie und Humor; ein leichtes Schmunzeln über die Laster und Irrwege der Menschen.
Ihre Tochter Julia Ovrutschski machte eine Ausbildung zur Theatermalerin und studierte später ebenfalls in Moskau. Ihre Arbeit zeichnet sich durch ein eigenwilliges Verständnis für Raum und Landschaft aus. Eine Realität hinter den Spiegeln. In satten, oft künstlich anmutenden Farben konstruiert sie Räume und Natur, die gleichzeitig vertraut und phantastisch wirken.
Anna Nero, die jüngste der drei Künstlerinnen, studierte Malerei an der Kunsthochschule Mainz und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 2015 ihr Diplom mit Auszeichnung machte.Sie fragt nach den Möglichkeiten der Repräsentation. Wann wird Farbe zu Gegenstand oder Raum?Mithilfe der Malerei nähert sie sich den banalen und profanen Dingen. Kleckse, Farbwülste und Gesten mutieren zu Objekten - oder gar Subjekten - flirten miteinander oder stoßen sich ab. Bilden Verwaltungsräte, Konglomerate, Imperien! Nero kratzt an der Oberfläche aller Dinge, an ihrer Beschaffenheit, Stofflichkeit, Funktionalität, ihrem Kontext, ja sogar ihrem Wesen oder ihrer Agenda.
Im Oktober
01.10.2021
Benefiz-Lesung mit Eva Demski zugunsten des Mädchenbüros Milena
Unsere langjährige Weggefährtin Eva Demski las uns gemeinsam mit der Unterstützung von
„Frankfurt liest ein Buch e.V.“ im gut besuchten historische Ratskeller des Römers launig und unterhaltsam aus zwei ihrer Bücher vor.
Zum einen aus „Scheintod“, ein Roman in Tagebuchform um den Tod eines jungen Anwalts. Das Werk mit den autobiografischen Zügen hat auch 37 Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Aktualität verloren.
Zum anderen aus ihrem aktuellen Buch „Neue Gartengeschichten“, in dem sie sich mit einem Ort auseinandersetzt, der während der Pandemie nicht nur für Demski, sondern auch für andere viele Menschen wieder mehr an Bedeutung gewonnen hat.
Musikalisch wurden wir von der wunderbaren, jungen Harfenistin Samira Memarzadeh begleitet. Die Eintrittgelder fließen in vollem Umfang an das Mädchenbüro Milena in Bockenheim, das seit 2014 Mädchen und Frauen mit und ohne Migrationshintergrund unterstützt und in dessen Beirat Eva Demski aktiv ist. Zonta II Frankfurt Rhein-Main alleine hat über 1000€ durch diese Lesung gespendet.
Im September
31.07.2021
Atellierbesuch bei E.R.NELE in der Naxoshalle in Frankfurt
Unser erster Atelierbesuch in diesem Jahr war in jeder Hinsicht ein besonderes Highlight:
Die sehr renommierte Künstlerin E.R.NELE lud uns zu einem Besuch in ihr Atelier in der Naxoshalle ein.
Im Ambiente der historischen Industriehalle im Frankfurter Ostend hat NELE eine Ausstellungsfläche im Obergeschoss, die sich hervorragend eignet, ihre zumeist aus Metall bzw. Stahl bestehenden, großformatigen Werke zu präsentieren.
Die Künstlerin führte uns durch eine Auswahl ihrer Exponate aus mehreren Jahrzehnten, von denen viele aus Ausstellungen oder dem öffentlichen Raum bekannt sind. So zum Beispiel die kinetische Stahlskulptur auf dem Dahlbergplatz in Frankfurt-Höchst oder das Wandbild „Europeans“, von dem ein Exemplar in der Hessischen Staatskanzlei hängt. Im Mittelpunkt von NELE´s künstlerischem Schaffen steht eindeutig der Mensch, auch das konnte uns die Künstlerin sehr anschaulich anhand einiger Skultpuren, den sog. „Mänteln“ erläutern, von denen ein Ensemble auf dem Kasseler Unigelände zu sehen ist und das an die vielen Deportierten des Holocausts erinnern soll.
Die mehr als 20 Zontians und ihre Gäste waren von der lebendigen und überaus zugänglichen Art der Künstlerin sehr angetan, die trotz ihres hohen Alters durch ihre Neugier und Kreativität jung geblieben ist. Besonders freute uns, dass wir auch zwei Zontians aus den Clubs Bad Bergzabern und Gießen begrüßen konnten.
Über die Spenden für den Atelierbesuch konnten wir insgesamt €630 einnehmen, die uns nun für die Projekte in unserem Club zugute kommen.